Emil-Frey-Team vor DTM-Saison: So lief der erste Test mit dem neuen Ferrari

Das Schweizer Emil-Frey-Team nutzte den SRO-Test in Le Castellet, um nach dem Markenwechsel erste Erfahrungen mit dem brandneuen Ferrari zu machen
Der Emil-Frey-Ferrari war nach dem Markenwechsel erstmals im EinsatzDer Emil-Frey-Ferrari war nach dem Markenwechsel erstmals im EinsatzEmil Frey Racing

Der DTM-Einstieg des Emil-Frey-Teams mit dem brandneuen Ferrari 296 GT3 war die Überraschung der Team-Bekanntgaben, denn kaum jemand ahnte, dass 2023 doch noch ein Ferrari im Red-Bull-Design in der Traditionsserie an den Start gehen wird. Jetzt hat das spektakuläre Fahrzeug im neuen Design auch seine erste Feuerprobe absolviert, denn die Schweizer Mannschaft war mit beiden Boliden beim GT-World-Challenge-Europe-Test in Le Castellet vor Ort.

Dabei waren alle fünf Fahrer des Teams, das neben der DTM auch in der Sprintserie der GT-World-Challenge Europe zwei Ferrari einsetzt, auf der Strecke.

Und das Fazit von DTM-Pilot Jack Aitken war positiv: “Das Auto fühlt sich sehr gut an, das Handling und das allgemeine Fahrverhalten insgesamt sind einfach erstaunlich und ich fühle mich sicher”, so der Brite, der im Auto mit der Startnummer 14 saß und die ersten Runden mit dem brandneuen Ferrari 296 GT3 drehte.

Emil-Frey-Team nutzte beim SRO-Test DTM-Synergien

Der GT-World-Challenge Europe-Test bot dieses Jahr auch eine gute Gelegenheit, um Erfahrungswerte für die DTM zu sammeln, denn nachdem im Vorjahr in der DTM noch die Michelin-Reifen zum Einsatz kamen, werden ab sofort in beiden Serien Pirelli-Reifen genutzt. Abgesehen davon gibt es mit der SRO auch den gleichen Balance-of-Performance-Dienstleister.

Neben Aitken war auch sein DTM-Teamkollege Thierry Vermeulen im Einsatz, der als Sohn van Max Verstappens Manager Raymond Vermeulen für die Red-Bull-Logos verantwortlich ist und in beiden Serien startet. Die anderen drei Piloten in Le Castellet waren der Spanier Albert Costa sowie das Pilotenduo Giacomo Altoe und Konsta Lappalainen.

Emil-Frey-Teamchef über neuen Ferrari: “Basis hervorragend”

Laut Angaben des ehemaligen Lamborghini-Teams wurde die verfügbare Zeit auf der Strecke “durch die Aufteilung des Testprogramms auf die beiden Autos” maximiert, es konnten verschiedene Einstellungen ausprobiert werden und ein Basis-Set-up erarbeitet werden. Dabei wurden verschiedene Tests zur mechanischen Abstimmung, zur Aerodynamik und zu den elektronischen Systemen durchgeführt.

Teamchef Lorenz Frey-Hilti zieht ein zufriedenes Fazit des ersten Tests. “Unser Team hat in den letzten Wochen mit großartiger Unterstützung von Ferrari sehr hart gearbeitet, um die Autos für den ersten Einsatz vorzubereiten. Wir waren sehr gespannt darauf, wie sich die Autos auf der Strecke verhalten und konnten bereits viele wichtige Daten sammeln”, sagt der Schweizer. Die Basis des neuen Ferrari 296 GT3 sei “hervorragend”, frohlockt er.

Auch Grasser, HRT und Winward vor Ort

Das Emil-Frey-Team war übrigens nicht die einzige DTM-Mannschaft, die bei den SRO-Tests in Südfrankreich vor Ort war. Das gilt auch für die Mercedes-Teams Winward und HRT sowie die Lamborghini-Truppe von Gottfried Grasser. HRT hatte am Sonntag und Montag bereits in Zandvoort mit Luca Stolz und Arjun Maini für die DTM getestet, Grasser war währenddessen vergangene Woche am Freitag mit den zwei brandneuen Lamborghini Huracan GT3 Evo2 und unter anderem Clemens Schmid in Monza.

Da nun in der DTM und in den SRO-Serien die gleichen Reifen zum Einsatz kommen, sieht Grasser viele Synergien. “Da kann man sehr viel kombinieren”, sagt der Österreicher im Gespräch mit ‘Motorsport-Total.com’. “Der einzige Unterschied in der GT-World-Challenge ist, dass der Reifen geheizt ist. Daher ist es nicht so sehr das Thema, die Temperatur wie in der DTM schnell in die Reifen zu bekommen.”

Aus diesem Grund sind – abgesehen von den Vorbereitungen auf die jeweiligen Rennstrecken – laut Grasser auch eigene DTM-Tests notwendig: “Die werden wir auf jeden Fall brauchen – und dann mit den kalten Rädern anfangen.”