Glock über Hülkenberg: “Das ist natürlich ein schwerer Stand für Nico”
Nico Hülkenberg steht kurz vor seinem Formel-1-Comeback bei Haas, nachdem der Deutsche in den vergangenen drei Jahren als Ersatzpilot fungierte und bei insgesamt vier Grands Prix zum Einsatz kam. Dabei konnte er 2022 auch die neuen Bodeneffekt-Autos kennenlernen – als Vettel-Ersatz bei Aston Martin.
Dennoch weiß Sky-Experte Timo Glock: “Das ist natürlich auch wieder ein schwerer Stand für Nico, auch wenn er immer wieder gezeigt hat: Bei diesen Einsätzen zur Corona-Zeit, als immer wieder Fahrer ausgefallen sind und er sich reingesetzt hat, war er sehr schnell.”
Gleichwohl dockt Hülkenberg bei einem Team an, das zwar in der ersten Saisonhälfte 2022 punktuell Highlights setzen konnte, sich am Ende aber wieder im hinteren Teil des Mittelfeldes wiederfand. “Die Frage ist: Wie gut ist das Paket? Wie gut passt das Auto auf seinen Fahrstil?”, blickt Glock voraus.
Glock: “Müssen die ersten Rennen abwarten”
“Das ist das Thema, das man ein bisschen abwarten muss. Mit Kevin Magnussen hat er einen schweren Teamkollegen, den es zu schlagen gilt. Aber ich glaube, er hat weiterhin das Potenzial. Jetzt müssen wir ihm mal die Zeit geben, sich einzugewöhnen.”
Denn über ein komplettes Jahr hinweg, 23 Rennen lang konstante Leistungen abzuliefern, sei nicht so einfach, betont Glock. “Ich glaube schon, dass er weiterhin sehr schnell Autofahren kann. Aber man muss mal abwarten, wie die ersten Rennen ablaufen.”
Auch Hülkenberg selbst ruft für sein Comeback-Jahr kein fixes Ziel aus. “Für mich wird es mit Sicherheit eine Phase geben, wo ich mich eingewöhnen muss”, stimmt er seinem Landsmann Glock zu. “Es ist ein neues Team, ein neues Auto.”
“Ich möchte einfach jedes Wochenende sagen können, ich habe alles maximiert, ich habe alles rausgequetscht und nichts auf der Strecke liegen lassen”, so der Haas-Pilot.
Hülkenberg: “Nichts auf der Strecke liegen lassen”
“Wir haben 23 Rennen dieses Jahr, so viel wie noch nie. Und ich glaube, das wird ein wichtiger Faktor, dass man einfach konstant auch auf seinem höchsten Niveau oder seinem Optimum operiert und alles Mögliche rausholt. Was das in Zahlen am Ende des Tages bedeutet, werden wir am Ende des Jahres wissen.”
Hülkenberg beerbt bei Haas Mick Schumacher, dessen Vertrag nach zwei Jahren nicht verlängert wurde. “Um das Team weiterzubringen, sodass wir anschließen können an das, was wir 2018 gemacht haben, haben wir entschlossen, wieder einen erfahrenen Fahrer zu bringen”, erklärt Teamchef Günther Steiner.
Erfahrung hat Hülkenberg reichlich. Von 2010 bis 2019 war er Stammfahrer in der Formel 1 und trat in dieser Zeit mit Williams, Sauber, Force India und Renault an. Der 35-Jährige hält bis heute den Rekord der meisten Formel-1-Starts ohne ein Podium.