Neue Formel-1-Teams: FIA-Präsident will Prozess starten
Seit sich Manor nach der Saison 2016 aus finanziellen Gründen aus der Königsklasse zurückziehen musste, gab es kein Formel-1-Rennen mit mehr als 20 Autos mehr. In Zukunft könnte es nun aber wieder eine größere Startaufstellung in der Königsklasse geben.
“Ich habe mein FIA-Team gebeten, einen Prozess der Interessenbekundung für in Aussicht stehende neue Teams in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft zu starten”, schrieb FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem am Montagabend auf Twitter.
Ein solcher Prozess soll es potenziellen neuen Rennställen ganz offiziell ermöglichen, ihr Interesse an der Formel 1 zu bekunden. Zwar gab es auch in den vergangenen Jahren immer Verstöße einzelner Interessenten, zuletzt vor allem durch Michael Andretti.
Doch obwohl beispielsweise Andretti öffentlich erklärte, ein Formel-1-Team an den Start bringen zu wollen, gab es nie eine offizielle Ausschreibung für neue Rennställe. Der von bin Sulayem initiierte Prozess wäre nun zumindest ein erster Schritt in diese Richtung.
Bis zu einer tatsächlichen Zulassung wäre es aber trotzdem noch immer ein langer Weg. Denn von den zehn aktuellen Formel-1-Teams sind nicht alle von der Idee eines weiteren Rennstalls begeistert, weil ein solcher die eigenen Einnahmen verringern würde.
Hintergrund ist, dass das Preisgeld aktuell unter zehn Teams aufgeteilt wird. Kämen weitere dazu, würden alle ein Stückchen weniger vom großen Kuchen bekommen. Unter anderem Mercedes-Teamchef Toto Wolff zeigte sich hier als großer Kritiker.
“Wenn ein Team hinzukommt, wie können Sie dann nachweisen, dass Sie mehr Geld einbringen, als es [die anderen Teams] tatsächlich kostet?”, so Wolff im vergangenen Jahr. Der Wert der Formel 1 liege darin, “dass es nur eine begrenzte Anzahl von Franchises gibt.”
Für einen Formel-1-Einstieg wurde daher in der Vergangenheit ein Antrittsgeld in Höhe von 200 Millionen US-Dollar für Neueinsteiger festgelegt. Doch obwohl zum Beispiel Andretti bereit ist, dieses zu bezahlen, stößt sein Plan weiterhin auf Widerstand.
Der Vorstoß von bin Sulayem dürfte für ihn und weitere Interessenten daher durchaus positiv sein.