Otmar Szafnauer: Alpine 2023 besser aufgestellt als 2022
Das Alpine-Formel-1-Team geht mit großen Ambitionen in die Saison 2023, die sich nach dem Shakedown in der vergangenen Woche in Silverstone nur noch weiter bestätigt haben. Neuzugang Pierre Galsy sprach vom “besten Shakedown seines Lebens”, während das Team P4 in der Konstrukteurswertung ausruft, wobei man den Rückstand zu den Topteams deutlich verringern will.
“Die Dinge haben sich geändert”, sagt Teamchef Otmar Szafnauer. “Vergangenes Jahr war ich nicht dabei, als wir den Shakedown gemacht haben, aber ich habe danach alle Notizen gelesen. Wir haben uns überlegt, wie wir Dinge besser und anders machen können, und dieses Jahr war der Shakedown viel besser.”
“Die Qualität des Autos ist viel besser”, fügt er hinzu. “Wir hatten drei Hauptziele: Erstens, die Zuverlässigkeitsprobleme zu beheben, die wir hatten, zweitens, deutlich untergewichtig zu sein, weil wir vergangenes Jahr übergewichtig waren. Und drittens, sicherzustellen, dass wir das Auto so verändern, dass wir auch in Zukunft aerodynamische Entwicklungen an dem Auto vornehmen können. Und ich denke, dass wir all diese drei Dinge getan haben.”
Szafnauer bemerkt “Kulturwandel” bei Alpine
Alpine wähnt sich somit in einer deutlich besseren Position als im vergangenen Jahr, als man reihenweise Defekte und dadurch verlorene Punkte hinnehmen musste. Fernando Alonso schied 2022 gleich sechsmal aus.
Die Ankunft von Teamchef Otmar Szafnauer, der nun seit etwa einem Jahr bei Alpine ist, ist in Enstone nun auch zu spüren, nachdem sich der Amerikaner zunächst vornahm, die Prozesse zu überschauen und zu analysieren, ehe vorschnelle Entscheidungen getroffen werden.
Auf die Frage, ob er seinen Führungsstil mittlerweile einbringen konnte, bestätigt Szafnauer: “Ja, das ist im Kommen. Es findet ein gewisser Kulturwandel statt, eine Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern, ein Ort, an dem psychologische Sicherheit herrscht, an dem man Risiken eingehen und auch scheitern kann.”
Szafnauer: Neuer “Alpine-Geist” entsteht in Enstone
“Und vor allem keine Angst davor zu haben, das zu tun”, fügt er hinzu. “Und ich glaube, das ändert sich. Ich kenne einige Leute, die vor kurzem dazugekommen sind, und all das. Aber es braucht Zeit. Ich glaube, wir sind heute besser dran als vor einem Jahr.”
“So habe ich es in Silverstone [bei Aston Martin, Racing Point und Force India] gemacht. Es hat lange gedauert. Am Anfang hat es niemand bemerkt und dann sind wir plötzlich vom neunten auf den vierten Platz gefahren, und die Leute dachten: ‘Wie zum Teufel hast du das gemacht? Ihr habt doch gar kein Geld.'”, sagt Szafnauer über seinen Managementstil.
“Es ist erstaunlich, was ein Team von Leuten, die das gleiche Ziel haben, die am gleichen Strang ziehen, mit dem gleichen Feuer im Bauch und dem gleichen Rennsportgeist, alles erreichen kann. Ich habe vom Enstone-Geist gehört, der sich in den Alpine-Geist verwandelt, und wir werden diesen Renngeist haben.”