Vettel über Hülkenberg-Comeback: “Hat absolutes Potenzial”

Nico Hülkenberg wird nach dem Rücktritt von Sebastian Vettel der einzige Deutsche im Formel-1-Feld 2023 sein - Vettel "froh" und traurig zugleich
Nico Hülkenberg und Sebastian Vettel zusammen in der FIA-Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Deutschland 2018Nico Hülkenberg und Sebastian Vettel zusammen in der FIA-Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Deutschland 2018speedpictures

Der eine Deutsche kommt, der andere geht. Während Sebastian Vettel mit dem Großen Preis von Abu Dhabi sein 299. und letztes Formel-1-Rennen bestritten hat, kehrt sein Landsmann Nico Hülkenberg nach dreijähriger Pause als Stammfahrer bei Haas in die Königsklasse zurück.

Die beiden 35-Jährigen verbindet auch aufgrund des gleichen Alters eine lange gemeinsame Vergangenheit. Zuletzt waren zudem beide bei Aston Martin aktiv. Vettel als Stammfahrer und Hülkenberg als Reservefahrer. Als der Heppenheimer die ersten beiden Rennen der Saison 2022 krankheitsbedingt absagen musste, übernahm Hülkenberg dabei sein Cockpit.

Am Rande des Wochenendes in Abu Dhabi haben die beiden Deutschen bei ‘Sky’ über die gemeinsame Zeit gesprochen und sich dabei gegenseitig in den höchsten Tönen gelobt. “Über den Rennfahrer brauchen wir nicht reden, die Karriere, die du gehabt hast”, sagt Hülkenberg zu Vettel.

Vettel: Hülkenberg-Comeback “tut auch weh”

“Aber als Mensch einfach, das zeichnet dich aus und das haben ja auch nicht alle. Und das merkt man auch immer. Dieses Jahr war ich nicht dabei, aber bei den GPDA-Meetings ist Seb so wirklich der Treiber, der Kleber, der wirklich für den Zusammenhalt die treibende Kraft da ist”, fügt er hinzu.

Vettel antwortet: “Danke. Ich meine, unserer Zeit geht sehr lange zurück und es ist verrückt eigentlich, dass wir beide unseren Weg dann gefunden haben und jahrelang zusammen auf der Startaufstellung waren. Und ja, ich glaube, ich bin froh für ihn.”

“Natürlich tut es mir für den Mick [Schumacher] weh, weil ich dem Mick sehr nahestehe, aber froh für ihn, dass er wieder in der Startaufstellung ist, weil ich glaube, Nico ist einer der Fahrer, die absolutes Potenzial haben”, ist Vettel überzeugt.

“Jedes Mal, wenn er im Auto ist, hat er es gezeigt und vielleicht war er, hier und da, nicht zur richtigen Zeit im richtigen Auto. Und das kann uns allen passieren. Das hätte auch mir passieren können und dann wäre meine Karriere vielleicht ein bisschen anders gewesen.”

Hülkenbergs Karriere: Gelingt ihm das Podium noch?

Nach dem Titelgewinn der GP2 2009 (heutige Formel 2) konnte sich Hülkenberg für 2010 einen Platz bei Williams sichern. Zwar schaffte er es in Brasilien sensationell auf die Poleposition, doch die restliche Saison lief nicht ganz nach Plan, weshalb sich Williams entschloss, den Vertrag des Emmerichers nicht zu verlängern.

Nach einem Jahr Pause kehrte Hülkenberg 2012 mit Force India (heute Aston Martin) in die Formel 1 zurück, ehe er 2013 zu Sauber wechselte, wo er allerdings ebenfalls nur ein Jahr blieb. Nach einem erneuten Intermezzo mit Force India von 2014 bis 2016 wechselte er für die Saison 2017 zum Werksteam Renault.

Nach der Saison 2019 wurde er durch Esteban Ocon ersetzt, womit seine Formel-1-Karriere zunächst pausiert wurde. Durch seine fünf Einsätze als Reservefahrer 2020 und 2022 konnte er jedoch weiter im Gespräch bleiben und sich für 2023 ein Vollzeitcockpit bei Haas sichern, wo er Mick Schumacher ersetzt.

Das Ziel für Hülkenberg ist klar: Endlich einmal auf das Podium kommen. In 181 Grand-Prix-Starts reichte es bisher bestenfalls nur für den vierten Platz. Damit führt er die unbeliebte Rangliste der Fahrer mit den meisten Rennstarts ohne Podium an.