Vier Unfälle, null Punkte: Melbourne 2022 der Wendepunkt für Aston Martin
Was für ein Unterschied so ein Jahr doch machen kann. Noch vor zwölf Monaten verließ Aston Martin den dritten Saisonlauf in Melbourne in Trümmern – und das sogar wörtlich – doch 2023 ist der Rennstall nach zwei Podestplätzen obenauf. Und daran hat das Australien-Rennen im vergangenen Jahr einen großen Anteil – obwohl das Rennen wohl nicht schlechter hätte laufen können.
Rückblick: Ohne einen einzigen Punkt war Aston Martin 2022 nach Melbourne gereist. Das sollte auch in Melbourne nicht besser werden. Schon das Training war für das Team komplett zum Vergessen: Sebastian Vettel rollte am Freitag aus und fuhr unerlaubterweise mit dem Scooter zurück an die Box.
Im dritten Training zerlegte erst Vettel sein Auto, dann kurz vor Schluss auch Teamkollege Lance Stroll. Zwar bekamen die Mechaniker die Autos zum Qualifying wieder fit, doch schon in der ersten Runde kollidierte Stroll mit Nicholas Latifi (Williams) und musste ohne Zeit von ganz hinten starten. Auch Vettel schied als 17. bereits in Q1 aus.
Das Rennen des Deutschen dauerte dann nur 22 Runden, bevor er sich in die Mauer drehte und den nächsten Kernschrott ablieferte. Stroll kam immerhin auf Rang zwölf ins Ziel, zog aber noch den Unmut der Kommissare wegen mehrfachen Spurwechselns beim Verteidigen auf sich.
Nach drei Rennen war Aston Martin der einzige Rennstall ohne Punkte.
“Das war ein sehr schwieriger Moment, aber ich denke, dass es für uns als Team auch der beste Moment war”, sagt Teamchef Mike Krack. “Denn wir haben uns nach den Vorkommnissen alle zusammen hingesetzt und mit normaler Stimme geredet.”
“Es wäre ganz leicht gewesen, als Team komplett auseinanderzufallen, aber wir haben wirklich zusammengehalten und entschieden, dass wir uns da rausarbeiten”, so Krack. “Von daher ist das für mich eigentlich das Highlight im vergangenen Jahr gewesen.”
Und tatsächlich war es für Aston Martin auch ein Wendepunkt. Schon beim nächsten Rennen in Imola fuhr man mit beiden Autos in die Top 10 und robbte sich später mit einem Konzeptwechsel noch auf Rang sieben in der WM – punktgleich mit dem sechstplatzierten Alfa-Romeo-Team.
Und jetzt kehrt man sogar als zweitbestes Team nach Melbourne zurück. “Aber warten wir mal ab, dass wir die Autos nicht wieder in Einzelteilen haben werden”, sagt Krack.