Zak Brown: McLaren hat eigene Entwicklungsziele nicht erreicht
McLaren hat am Rande der Testfahrten in Bahrain zugegeben, dass es seine Entwicklungsziele für das Formel-1-Auto 2023 nicht erreicht hat. Das Team ist sich aber noch nicht sicher, wie sehr das seine Frühform in der Saison beeinträchtigen wird.
Der Rennstall hatte bei den Vorsaisontests mit einigen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Am Donnerstag mussten Teile verstärkt werden, um Ausfälle zu vermeiden. Außerdem fühlten sich Lando Norris und Oscar Piastri auf der Strecke nicht sonderlich wohl, auch die Rundenzeiten sprachen für sich.
Die Schwierigkeiten von McLaren sind jedoch keine völlige Überraschung, da Teamchef Andrea Stella bereits bei der Vorstellung des MCL60 verriet, dass man mit dem Auto noch nicht ganz zufrieden sei. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass Entwicklungs-Upgrades helfen werden, einige der Defizite zu beheben.
Die Upgrades werden wohl aber erst um die Zeit des Grands Prix von Aserbaidschan eintreffen. Wie groß der Rückstand des Teams zur Konkurrenz aktuell ist, vermag McLaren-CEO Zak Brown nicht zu beurteilen: “Es ist schwer zu sagen, bis wir loslegen.”
“Wir wissen, dass wir uns einige Ziele für die Entwicklung gesetzt haben, die wir nicht erreicht haben, und wir hielten es für besser, in dieser Hinsicht ehrlich zu sein. Wie jeder andere auch haben wir noch eine Menge Entwicklung vor uns. Wir sind also ermutigt durch das, was wir um die Ecke sehen”, so Brown.
Er räumt ein: “Ich denke, wir werden im ersten Rennen hinter unseren Zielvorgaben zurückbleiben, aber es ist schwer zu sagen, wo wir in der Startaufstellung stehen werden.”
Zugleich betont Brown aber auch: “Es war sicher eine viel bessere Testsession als vergangenes Jahr, als ich mir Sorgen darüber machte, beim ersten Rennen überhaupt anzutreten. Ja, wir sind nicht, wo wir sein wollen, aber es liegen noch 23 Rennen vor uns.”
McLaren-Neuzugang Oscar Piastri urteilt nach seinem ersten Eindruck vom neuen MCL60, dass dieser kein dramatischer Fortschritt gegenüber seinem Vorgänger aus dem Jahr 2022 sei, den er beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi ausprobiert hatte.
“Ich würde sagen, es ist ein kleiner Schritt im Vergleich zum vergangenen Jahr. Wir wissen, dass wir ein paar Dinge in der Pipeline haben, die wir hoffentlich bald in der Saison umsetzen werden. Aber bisher ist es ähnlich wie das, was ich aus meiner begrenzten Erfahrung mit einem Bodeneffekt-Auto in Erinnerung habe.”
Das in Woking ansässige Team ist sich bewusst, dass seine langfristigen Ambitionen auch davon abhängen, dass man eine hochmoderne Infrastruktur aufbaut. Ein neuer Windkanal und ein Simulator sollen noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.
“Unser Ziel ist es, wieder an die Spitze zu kommen”, sagt Brown und blickt voraus: “Wir wissen, dass das ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Die gesamte technologische Infrastruktur ist entweder vorhanden oder wird in diesem Jahr so gut wie abgeschlossen sein. Das ist also ziemlich aufregend.”