Kein Nürburgring-Einsatz 2023 für Glickenhaus

Glickenhaus wird in diesem Jahr weder am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring noch der NLS teilnehmen - WEC-Engagement und Wasserstoffprojekt haben Vorrang
Der Glickenhaus 004C bleibt dieses Jahr stehenDer Glickenhaus 004C bleibt dieses Jahr stehenJochen Merkle

Ein Favorit der Fans lässt das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2023 aus. Glickenhaus wird zum ersten Mal seit neun Jahren in der “Grünen Hölle” fehlen. Der Glickenhaus 004C wird dieses Jahr nicht zum Einsatz kommen. Als Grund nennt James “Jim” Glickenhaus logistische Gründe aufgrund von Terminüberschneidungen mit der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).

“Unser 004C ist bereit, aber wir werden dieses Jahr nicht am Ring fahren, weil wir uns auf die WEC konzentrieren”, sagt er gegenüber ‘Autosport’. “Schon 2021 und 22, als wir beides gemacht haben, mussten wir uns ziemlich strecken.”

Im Vorfeld des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring fallen an diesem Wochenende die Auftaktrennen der Langstreckenserie Nürburgring (NLS) und der WEC zusammen. Der zweite Lauf der WEC findet am selben Wochenende wie NLS3 statt.

Die 24 Stunden von Le Mans und die 6 Stunden von Spa liegen zwar nicht auf demselben Termin, würden aber zusammen mit Portimao einen Triple-Header für das US-Team in der zweiten Aprilhälfte bedeuten.

“Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, denn unser Straßenfahrzeug 004S ist unser Brot-and-Butter-Produkt”, verspricht er am Rande der 1.000 Meilen von Sebring. “Es könnte schon nächstes Jahr sein, aber das hängt davon ab, was wir in der WEC machen.”

Glickenhaus ist seit Beginn der Hypercar-Ära in der WEC 2021 dabei, sieht sich aber seit diesem Jahr in der WEC enormer Konkurrenz durch namhafte Hersteller ausgesetzt. Nachdem sein Team in der Vergangenheit nur einzelne Rennen bestritten hat, ist der 007 in diesem Jahr für die gesamte WEC gemeldet. Bei den 24 Stunden von Le Mans kommt ein zweites Fahrzeug hinzu.

Emissionsfrei bei der Baja 1000

Glickenhaus ist seit dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2011 – mit einer kurzen Unterbrechung 2012 – Stammgast in der Eifel und hat eigens einen Pokal für den Polesetter des Rennens gestiftet.

Die Scuderia Cameron Glickenhaus brachte drei verschiedene Fahrzeuge an den Start: den Ferrari P4/5 Competizione auf Basis eines F430 GT2 mit und ohne Hybridantrieb, den 003C, der beim 24-Stunden-Rennen 2017 sensationell auf die Poleposition fuhr, und zuletzt den 004C, der sich bislang gegen die GT3-Konkurrenz schwertat.

Zudem konzentriert sich der Kleinserienhersteller derzeit auf den Einsatz eines wasserstoffbetriebenen Pick-ups bei der auf dem amerikanischen Kontinent populären Baja 1000. Das Projekt, zu dem auch ein Straßenfahrzeug gehört, läuft seit 2021.

“Wir wollen die Ersten sein, die ein emissionsfreies Auto zu einem großen Langstreckenrennen bringen”, sagt der ehemalige Filmproduzent. “Wir müssen noch eine Lösung für die Betankung finden. Daran arbeiten wir gerade.

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2023 findet vom 18. bis 21. Mai statt, die Baja 1000 Mitte November.