Comeback: Kazuki Nakajima neuer Toyota-Reservefahrer in der WEC

Kazuki Nakajima ist ein Jahr nach seinem Karriereende zum Ersatzfahrer von Toyota in der WEC bestimmt worden - Das Hypercar wurde für die Saison 2023 angepasst
Kazuki Nakajima wird im Jahr 2023 als Reservefahrer agierenKazuki Nakajima wird im Jahr 2023 als Reservefahrer agierenMarc Fleury

Eigentlich hatte der dreimalige 24h Le Mans-Sieger Kazuki Nakajima seine Karriere 2021 beenden wollen, doch nun kehrt der Japaner als Fahrer ins Toyota-Team zurück. Der 38-Jährige, der in seiner Karriere 19 Saisons bestritten hat, wurde zum Ersatzfahrer ernannt und wird diese Position neben seiner Rolle als Vizepräsident von Toyota-Gazoo in Köln ausüben. Er tritt die Nachfolge von Nyck de Vries an, der 2023 für AlphaTauri in der Formel 1 an den Start gehen wird.

Toyota setzt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2023 zwei Hypercars ein, die über den Winter im Rahmen des Reglements überarbeitet wurden. Sollte ein Fahrer während der Saison ausfallen oder ein Rennen nicht bestreiten können, würde Nakajima einspringen. Laut Toyota-Technikchef Pascal Vasselon ist das die “pragmatischste und effizienteste Lösung”, da der Japaner über wertvolle Erfahrung im Langstreckensport verfügt.

“Wir hatten einfach keine Zeit, einen neuen Test- und Ersatzfahrer zu finden”, sagt Vasselon. “In den wenigen Tests, die uns zur Verfügung standen, mussten wir unseren Fahrern Zeit im Cockpit geben. Wir haben Kazuki und er ist ein sehr guter Kandidat, um ein echter Ersatzfahrer zu sein. Deshalb haben wir uns für diese Lösung entschieden.” In einer Testfahrt hat Nakajima gleich überzeugt und gezeigt, dass er auch nach seiner Pause noch die Pace hat.

Toyota entwickelt Auto weiter

Der Japaner steht bereit, falls einer der sechs Stammfahrer für die WEC-Saison 2023 ausfallen sollte. Die Startnummer 7 wird von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez pilotiert. Im Schwesterauto mit der Startnummer 8 sitzen Ryo Hirakawa, Sébastien Buemi und Brendon Hartley. Sie treten in der Klasse der Hypercars gegen Peugeot, Ferrari, Porsche, Cadillac, ByKolles und Glickenhaus an.

Das Meisterteam hat über den Winter am GR010 Hybrid gearbeitet, um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Die WEC-Saison 2023 beginnt am 17. März 2023 in Sebring und Toyota habe sich bei der Weiterentwicklung auf die Fahrbarkeit und Haltbarkeit des Autos konzentriert, wie Vasselon verriet. Zudem haben die Japaner an der Aerodynamik des Hypercars gefeilt.

“Wir haben an der aerodynamischen Effizienz gearbeitet”, sagt er. “Das sollte die Fahrbarkeit des Autos verbessern.” Ein weiterer Punkt ist die Bremskühlung, die ebenfalls angepasst wurde: “Da die Kategorie ausgeglichen wird, ist es wichtig, dass die Autos gut gewartet werden können. In den vergangenen beiden Saisons hatten wir Probleme, die Bremskühlung anzupassen, weil es sehr lange gedauert hat, bis wir an den Kühlschacht gekommen sind.

Kühlung und Gewicht im Fokus

“Hier haben wir uns für eine andere Anordnung der Kühlkanäle entschieden, sodass wir die Abdeckung leicht lösen oder abnehmen können”, sagt Vasselon. Auch die Haltbarkeit stand bei Toyota im Fokus, da es in der Vergangenheit Probleme mit dem Steuergerät gab. “Dieses Problem haben wir vollständig gelöst”, sagt Vasselon.

Auch am Gewicht des GR010 wurde geschraubt, sodass der Toyota dem Mindestgewicht für Hypercars mit Allradantrieb von 1.040 Kilogramm näher kommt. Laut Vasselon wurde ein Großteil des Gewichts am hinteren Ende des Antriebsstrangs eingespart. Mit der Balance of Performance im Jahr 2020 liegt das Gewicht des Autos zwischen 1.070 und 1.053 Kilogramm.