Aleix Espargaros Traum geplatzt: Aprilia-Totalausfall bei der MotoGP in Valencia

Problem mit dem Motor zum "ungünstigsten Zeitpunkt": Aprilia-Pilot Aleix Espargaro verliert beim MotoGP-Saisonfinale Platz drei in der Meisterschaft
Aleix Espargaro rutschte beim Saisonfinale auf Platz vier der Gesamtwertung abAleix Espargaro rutschte beim Saisonfinale auf Platz vier der Gesamtwertung abMotorsport Images

Aprilia-Pilot Aleix Espargaro verlor beim Saisonfinale der MotoGP in Valencia Platz drei in der Meisterschaft an Gresini-Ducati-Pilot Enea Bastianini. Ein technisches Problem kostete Espargaro das erhoffte Top-3-Ergebnis in der Gesamtwertung. Der Frust über die verpasste Chance war groß. Auch Teamkollege Maverick Vinales ging beim Saisonfinale leer aus. Das wirkte sich auch auf den Endstand in der Hersteller- und Teamwertung aus.

Im Lager von Aprilia sah man nach dem finalen Rennen der MotoGP-Saison 2022 lange Gesichter. “Es gab ein Problem mit dem Motor. Ich will gar nicht wissen, was es war”, ärgert sich Espargaro. “Bereits beim Start gab es Probleme. Beim Beschleunigen setzte Motor immer wieder aus. Ich musste das Rennen aufgeben.”

“Mich interessiert nicht, was los war. Der Motor setzte aus. Das passierte nicht zum ersten Mal. Es war der ungünstigste Zeitpunkt”, schimpft Espargaro, der in Valencia gute Chancen hatte, vor WM-Rivale Enea Bastianini ins Ziel zu kommen. “Ich war schneller als Enea. Platz drei in der Meisterschaft wäre für mich ein absoluter Traum gewesen”, so der enttäuschte Spanier.

Als Gesamtvierter ließ Espargaro dennoch eine Reihe großer Namen hinter sich und fuhr seine bisher beste Saison in der Motorrad-WM. “Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben und wie wir uns verbessern konnten. Niemand hätte uns das zugetraut”, kommentiert er.

“Im vergangenen Jahr schaffte ich es aufs Podium. Doch ich denke, niemand hätte mir zugetraut, dass ich ein Rennen gewinne, Polepositions hole, mehrfach aufs Podium fahre und um die Meisterschaft kämpfe. Ich bin sehr stolz, wie ich im Laufe der Saison fuhr”, bilanziert Espargaro.

“Ich gab stets mein Bestes und machte keine Fehler. In 21 Rennen stürzte ich nie oder kam von der Strecke ab, was richtig schwierig ist. Manchmal kann man nicht mehr ausrichten”, bemerkt der Aprilia-Pilot nach dem finalen Grand Prix der Saison.

Probleme mit der Bremse: Großer Frust bei Maverick Vinales

Aprilia-Teamkollege Maverick Vinales ging in Valencia ebenfalls leer aus und beendete die Saison als WM-Elfter. “Bei den finalen fünf Wochenenden hatten wir viele technische Probleme mit dem Motorrad. Das müssen wir uns genau anschauen”, fordert der Spanier.

“Ich hatte ein Problem mit der Bremse. Ich bremste 15 Meter eher als normal und kam dennoch von der Strecke ab. Es ist wirklich schade, denn wir waren schnell genug für die vorderen Positionen. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Wir arbeiteten das Wochenende richtig gut und ich war sehr motiviert. Wir müssen uns verbessern”, ärgert sich Vinales.

Aus Aprilia-Sicht war der Totalausfall in Valencia mit Blick auf die Hersteller- und Teamwertung besonders bitter. “Für uns ist es schade, denn wir hätten Platz drei in der Meisterschaft holen können. Zudem hätten wir in der Teamwertung auf Platz zwei landen können. Es ist nicht gut, dass die Saison so zu Ende ging. Ich bin richtig enttäuscht”, so Vinales.

Yamaha zieht in der Herstellerwertung an Aprilia vorbei

Auch Aprilia-Rennleiter Massimo Rivola trauert einem besseren Ergebnis hinterher: “Wir ärgern uns und sind enttäuscht. Doch wenn wir die Saison betrachten, dann ist das Glas halb voll, auch wenn das jetzt schwierig zu verarbeiten ist.”

“Wir hatten uns Ziele gesteckt, die in unserer Reichweite lagen, wie Platz drei in der Meisterschaft für Aleix und Platz in der Hersteller- und Teamwertung. Das wären außerordentlich gute Ergebnisse gewesen, eine Belohnung für die harte Arbeit aller bei Aprilia. Doch wir konnten nicht konstant um die Spitzenpositionen kämpfen. Deshalb müssen wir lernen, immer perfekt zu arbeiten – auf der Strecke und in Noale”, schaut der Aprilia-Verantwortliche in die Zukunft.

Was Aprilia in der MotoGP-Saison 2023 erwartet

Die MotoGP-Saison 2023 beginnt bereits am Dienstag, wenn die Motorräder für die neue Saison getestet werden. Aprilia hat dann vier statt zwei Bikes im Feld, denn das RNF-Team wechselt von Yamaha zu Aprilia.

Aleix Espargaro sieht darin eine große Chance: “Eines der Geheimnisse von Ducati war es, gut mit den Satelliten-Teams zusammenzuarbeiten, um die Werksmaschinen zu verbessern. In diesem Jahr hatten sie zu Beginn Probleme, doch sie arbeiteten gut zusammen und holten den Titel.”

Wird es bei Aprilia Neuerungen geben? “Ich weiß nicht, ob wir etwas testen werden. Deshalb ist es schwierig, etwas dazu zu sagen”, kommentiert Maverick Vinales. “Wir müssen aus der Saison lernen, denn wir machten viele Fehler. Vor allem im ersten Teil der Saison machten wir viele Fehler. Ich fand keine gute Abstimmung.”

Emotionaler Suzuki-Sieg berührt auch Aleix Espargaro

Im kommenden Jahr wird es mit Ducati, Yamaha, Honda, KTM und Aprilia nur noch fünf Hersteller geben. Suzuki verabschiedete sich mit einem Sieg aus der MotoGP.

Der Erfolg von Alex Rins war auch für Aleix Espargaro ein emotionales Ereignis, denn 2015 und 2016 fuhr der Spanier für Suzuki und war beim Aufbau des Projekts ein wichtiger Faktor.

“Ich freue mich sehr. Sicher hätte ich versucht, zu gewinnen, wenn ich Zweiter gewesen wäre. Doch es freut mich sehr, dass Alex gewann. Alex ist mein Freund und die Leute von Suzuki haben diesen letzten Sieg verdient. Es tut mir richtig leid für sie, doch das ist eine grausame Welt. Immerhin haben sie noch einmal ein Geschenk erhalten und können sich immer wieder an diesen Tag erinnern”, so Espargaro.