“Manche Züge kommen nur einmal”: Oliveira erklärt Wechsel zu Aprilia
Die MotoGP-Saison 2023 wird für Miguel Oliveira die fünfte seiner Karriere, aber die erste, in der er nicht auf einer KTM sitzen wird.
Nach vier Jahren bei KTM (zunächst im Satellitenteam Tech 3 und später im Werksteam) hat Oliveira den österreichischen Hersteller verlassen und hat sich für die neue Saison dem neuen Aprilia-Satellitenteam RNF angeschlossen. Dort bildet er zusammen mit dem ebenfalls ehemaligen KTM-Piloten Raul Fernandez das Fahrerduo für die MotoGP-Saison 2023.
In der seit Ende 2016 geschriebenen MotoGP-Geschichte von KTM ist Oliveira mit fünf Siegen der erfolgreichste Fahrer. Und nachdem im Sommer 2022 klar wurde, dass Brad Binder und der von Ducati kommende Jack Miller die neue Fahrerpaarung im Werksteam bilden werden, war man bei KTM bemüht, Oliveira bei GasGas (neuer Name des Tech-3-Teams) unterzubringen.
Oliveira aber hat das Angebot abgelehnt. Es kam zur Trennung von KTM. Was gab den Ausschlag? “Ich würde nicht sagen, dass man sich bei KTM mir gegenüber schlecht verhalten hat, überhaupt nicht”, bekräftigt Oliveira gegenüber dem portugiesischen TV-Sender ‘Antena 1’ und räumt ein: “Unsere Gedanken gingen einfach in unterschiedliche Richtungen.”
“Sie wollten wirklich, dass ich GasGas fahre, was ja im Grunde nicht anderes als eine rot lackierte KTM ist”, verweist Oliveira auf das Angebot, das ihm KTM-Motorsportchef Pit Beirer für 2023 unterbreitet hatte. “Weil die Marke [GasGas] eine iberische ist, wollten sie einen spanischen und einen portugiesischen Fahrer haben. Ich war von dieser Idee aber nicht sonderlich angetan”, so Oliveira.
Oliveiras großes Ziel: MotoGP-Weltmeister auf Aprilia
“Ich glaube nämlich, dass es Zeitpunkte im Leben gibt, an denen wir einfach eine Veränderung brauchen”, bemerkt Oliveira und stellt heraus: “Ich habe mir vorgenommen, neue Gelegenheiten zu ergreifen und tatsächlich Weltmeister zu werden. Und ich glaube, dass das bald passieren wird.”
So hat sich Oliveira zum Wechsel zu RNF-Aprilia entschieden. Und er fühlt sich gut damit. “Manche Züge kommen nur einmal vorbei. Da musst du einfach aufspringen und die Chance ergreifen”, beschreibt der 28-jährige Portugiese bildhaft und unterstreicht: “Ich war fest entschlossen, diese Veränderung anzunehmen und aus meiner Wohlfühlzone auszutreten.”
Beim Valencia-Test im November 2022, bei dem alle MotoGP-Teams anwesend waren, war Oliveira mit der viertschnellten Rundenzeit auf Anhieb der schnellste der insgesamt vier Aprilia-Piloten im Starterfeld für die MotoGP-Saison 2023. Auf die Bestzeit, die bei dieser Gelegenheit von Luca Marini (VR46-Ducati) markiert wurde, fehlten dem Neuzugang im Aprilia-Lager nur gut drei Zehntelsekunden.
Wegen Oliveiras Absage: GasGas musste Plan ändern
Und GasGas? Anstelle das Plans, mit einem spanischen und einem portugiesischen Fahrer anzutreten, rückt das umbenannte zweite KTM-Team in der MotoGP-Saison 2023 mit zwei Spaniern aus. Der eine ist der von Honda ins KTM-Lager zurückgeholte Pol Espargaro. Der andere ist der aktuelle Moto2-Weltmeister Augusto Fernandez, der in der neuen Saison der Königsklasse der einzige Rookie ist.
Das erste Rennen im MotoGP-Kalender 2023 ist am 26. März der Grand Prix von Portugal in Portimao, das Heimrennen für Oliveira. Bis dahin stehen in Ergänzung zum Valencia-Test aus dem November 2022 noch zwei weitere offizielle Tests mit allen Teams auf dem Programm: 10. bis 12. Februar in Sepang und 11./12. März direkt in Portimao.