Pol Espargaro über KTM RC16: DNA ist unverändert, aber Entwicklung spürbar

GasGas-Pilot Pol Espargaro sprich über die Evolution des KTM-MotoGP-Bikes und erklärt die Vorgehensweise beim finalen Test in Portimao
Pol Espargaro mit seiner KTM RC16 im GasGas-DesignPol Espargaro mit seiner KTM RC16 im GasGas-DesignGasGas

Der Weg von Pol Espargaro führt nach zwei Jahren bei Honda zurück zu KTM. In der bevorstehenden MotoGP-Saison wird der Spanier für das KTM-Kundenteam Tech 3 fahren, das unter dem GasGas-Label antritt. Von 2017 bis 2020 fuhr Espargaro für das KTM-Werksteam und war maßgeblich am Aufschwung beteiligt. Wie stark hat sich das MotoGP-Projekt von KTM während Espargaros Abwesenheit entwickelt?

“KTM hat sich stark verändert, genau genommen fahre ich jetzt für GasGas (lacht; Anm. d. Red.)”, kommentiert Espargaro, der sich bei den bisherigen Medienterminen immer wieder an den neuen Herstellernamen erinnern musste. “Das Motorrad unterscheidet sich stark. Die DNA bleibt jedoch immer gleich, egal was man ändert. Doch das Motorrad ist schneller geworden.”

Espargaro bescherte KTM in der MotoGP-Saison 2018 das erste Podium. Es folgten fünf weitere Top-3-Ergebnisse in der Saison 2020, die Espargaro auf P5 der Meisterschaft beendete. Danach wechselte er zu Honda und erlebte zwei durchwachsene Jahre.

Bei KTM wurde kräftig weiterentwickelt. Edel-Testfahrer Dani Pedrosa half den Ingenieuren, die RC16 besser zu machen. Unterstützt wurde das Testteam durch Mika Kallio und seit kurzem durch Jonas Folger. “Die Leute im Werk haben sehr gut mit Dani, Mika und Jonas gearbeitet. Das Motorrad ist deutlich besser”, lobt Espargaro.

KTM: Einheitliche Kommentare erleichtern die Entwicklung

Beim Vorsaisontest in Sepang (Malaysia) wurden viele neue Teile getestet. Positiv ist, dass die Kommentare der KTM-Piloten einheitlich waren. “Dani favorisierte als erster Fahrer das finale Paket. Dann zogen Schritt für Schritt die anderen Fahrer nach. Es ist toll, dass wir alle gleicher Meinung sind, obwohl wir unterschiedliche Fahrstile haben”, freut sich Espargaro.

Gespannt sein darf man, wie sich die Hersteller auf das neue Wochenendformat einstellen. Besonders in den Sprintrennen bieten sich Chancen. “Wir haben noch etwas in der Pipeline”, lässt Espargaro durchblicken. “Das Werk arbeitet daran, etwas für die Sprintrennen nachzuschieben.”

“Die Sprintrennen werden viele Änderungen mit sich bringen”, erwartet Espargaro. “Wir können so viel Sprit verwenden, wie wir möchten. Die ganzen System arbeiten anders. Es wirkt sich auf die Leistungsabgabe aus und fordert andere Elektronikeinstellungen.”

Aber auch die Fahrer müssen sich anpassen. Großes Taktieren wird nicht möglich sein. “Die Fahrer müssen eine andere Herangehensweise haben. Man kann nicht abwarten, um sich dann nach vorn zu kämpfen. Man muss schnell und präzise agieren und dabei sehr konzentriert sein. Es wird eine große Herausforderung sein”, so Espargaro.

Liefert der finale Test kaum brauchbare Erkenntnisse?

Die finalen Änderungen können beim bevorstehenden MotoGP-Vorsaisontest in Portimao getestet werden. Doch das spezielle Layout der Strecke eignet sich nur bedingt, um aussagekräftige Informationen zu erhalten.

“Das Testen von neuen Teilen, wie neuen Aeroteilen oder Motorteilen, ist in Portimao nicht völlig nutzlos, doch der Kurs eignet sich nicht besonders gut, um solche Dinge zu bewerten”, bestätigt Espargaro, der sich eher auf das Set-up seiner GasGas konzentrieren möchte.

“Wir haben bereits eine Woche nach dem Test das Rennen. Es geht also mehr um die Abstimmung des Motorrads. Sobald man eine Abstimmung gefunden hat, die gut funktioniert und mit der man schnell ist, kann man andere Rahmen oder Schwingen testen. Es ist aber wichtig, dass wir am Ende des Tests wissen, für das erste Rennen des Jahres bestmöglich vorbereitet zu sein”, betont der MotoGP-Routinier.