Riskante Strategie: Honda will die finalen Entscheidungen erst in Portimao treffen

Honda ist bei der Entwicklung der RC213V nicht dort, wo man sein möchte: Das Paket für die MotoGP 2023 wird erst beim finalen Test in Portimao finalisiert
Paket für 2023 noch nicht fix: Honda sucht noch nach weiteren VerbesserungenPaket für 2023 noch nicht fix: Honda sucht noch nach weiteren VerbesserungenDorna

Die Entwicklung der Honda RC213V verläuft weiterhin holprig. Beim MotoGP-Test in Sepang (Malaysia) schaffte Marc Marquez als Zehnter geradeso den Sprung in die Top 10 .

Der Rückstand auf die Spitze betrug 0,777 Sekunden. Für Irritation sorgte ein Test mit einer Verkleidung ohne Winglets . Es ist offensichtlich, dass Honda noch nicht alle Antworten hat für die MotoGP-Saison 2023.

Werkspilot Marc Marquez beklagt, dass das Motorrad vom Sepang-Test “die gleichen Probleme” hat wie der Prototyp, den er im November 2022 in Valencia testete. “Das ist nicht das Motorrad, mit dem ich die Meisterschaft gewinnen kann”, ist Marquez nach drei Testtagen in Sepang überzeugt und fordert von den Ingenieuren bei Honda “einen weiteren Schritt”.

“Wir hatten eine Evolution von dem, was wir in Valencia verwendeten”, bestätigt HRC-Teamdirektor Alberto Puig und fügt hinzu: “Unsere Testarbeit wird erst in Portimao abgeschlossen sein.”

Laut Insidern ist der Kurs in Portimao alles andere als ideal, um das technische Paket für eine Saison festzulegen. Zu speziell ist die Berg- und Talbahn an der Algarve. Im Vergleich zu den “normaleren” Strecken werden in Portimao andere Abstimmungen gefahren. Honda riskiert demzufolge, sich beim Paket für 2023 etwas vom richtigen Weg abzukommen.

Honda-Geständnis: “Sind noch nicht dort, wo wir sein möchten”

Denn klar ist, dass man in Sepang noch nicht die finalen Antworten gefunden hat. “Wir sind natürlich noch nicht dort, wo wir sein möchten. Wir arbeiten weiter an Lösungen und haben viele Ideen. Doch man muss diese testen und bestätigen, dass sie auch funktionieren. Das machen wir im Moment”, beschreibt Alberto Puig die Situation.

Die Problemzonen der Honda RC213V sind klar. “Wir wollen die Traktion verbessern, doch das ist nicht der einzige Bereich. Wir wollen viele Dinge verbessern. Honda ist auf dem richtigen Weg”, ist Alberto Puig überzeugt.

“Sowohl beim Chassis als auch beim Motor haben wir positive Aspekte erkannt, doch wir brauchen noch mehr Zeit”, bemerkt der Honda-Teammanager. Doch viel Zeit hat Honda bis zum Start der neuen Saison nicht mehr. In Portimao gibt es am 11. und 12. März noch insgesamt zwei Testtage. Zwei Wochen später startet die MotoGP-Saison 2023.

Was Honda Mut macht: Zwei kleine Lichtblicke am Horizont

Immerhin kann Honda auf einen vollkommen fitten Marc Marquez zählen. “Marcs Zustand ist viel besser als vor einem Jahr”, freut sich Alberto Puig. “Er kann seine Runden drehen und ist am nächsten Tag nicht so geschafft wie es im Vorjahr der Fall war. Damals hatte er starke Schmerzen.”

Und auch Neuzugang Joan Mir macht Alberto Puig Mut: “Bei Joan erkennen wir auch Fortschritte. Er verbessert sich und versteht das Motorrad immer besser.”

“Wenn wir das Motorrad so stark verbessern, wie wir uns vornehmen, dann sollten wir nicht vergessen, dass wir mit Joan einen zweimaligen Weltmeister haben. Er ist nicht ohne Grund hier”, bemerkt Alberto Puig. Mir beendete den Test auf der zwölften Position und war nur minimal langsamer als Marquez .