“Schaffen es gemeinsam”: Marc Marquez dementiert Gerüchte zu Honda-Abschied
“Ich stehe vor einer der wichtigsten Herausforderungen meiner Rennkarriere”, hält Marc Marquez vor der MotoGP-Saison 2023 fest. “Zunächst gab es die Erfolge, dann hatte ich den Sturz und jetzt versuche ich, wieder zu gewinnen. Wir arbeiten über den Winter sehr hart, um dieses Ziel zu erreichen. Wenn es nicht klappt, haben wir noch 2024.”
Damit nimmt Marquez den Gerüchten den Wind aus den Segeln, die eine vorzeitige Vertragsauflösung am Ende des Jahres prophezeien. Der Spanier fühlt sich körperlich wieder fit. Nun liegt es an Honda, die RC213V wieder konkurrenzfähig zu machen.
“Das Team arbeitet hart an unseren Schwächen und versucht, unsere Stärken zu behalten”, sagt der sechsmalige MotoGP-Weltmeister. “In Österreich [2022] hatte ich ein sehr produktives Meeting. Dadurch haben wir für 2023 reagieren können.”
“Wir mussten Änderungen vornehmen. Honda hat das verstanden und hat reagiert. Beim Malaysia-Test war die Arbeitsweise anders. Auch ich muss mich daran anpassen”, spricht er die Arbeitsweise vom neuen Technikdirektor Ken Kawauchi an.
Marquez musste Teile testen, die das Team eigentlich schon aussortiert hatte. Aber Kawauchi wollte sich selbst ein Bild machen, um Daten für gründliche Vergleiche zu sammeln. Marquez fand das zunächst “sonderbar”, befolgte aber das vorgegebene Arbeitsprogramm.
Großer gegenseitiger Respekt
Dass der 30-Jährige in den vergangenen Monaten regelmäßig offene und kritische Worte für Honda gefunden hat – “Nicht gut genug, damit wir um den WM-Titel kämpfen können” – will Marquez nicht falsch verstanden wissen.
“Honda und ich haben großen gegenseitigen Respekt. Wir wissen, wann wir uns gegenseitig etwas ins Gesicht sagen müssen, und wann man Ruhe bewahren muss. Ich verlange von ihnen das Beste. Dafür mache ich Druck.”
“Man muss verstehen, wann man Druck machen muss. Manchmal muss man die Schlinge zuziehen, damit man eine Reaktion sieht. Ich verlange viel von Honda und sie verlangen viel von mir. Aber es gab immer das Versprechen, es gemeinsam zu machen.”
“Wir haben noch zwei Jahre Vertrag. Das Ziel lautet, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Das Projekt muss wachsen. Wir wollen wieder dorthin, wo wir aufgehört haben. Jetzt ist die Zeit, um Ruhe zu bewahren und gemeinsam zu arbeiten.”
“Ich bin sicher, dass wir es gemeinsam wieder an die Spitze schaffen werden”, ist Marquez überzeugt. “Wir arbeiten alle in die gleiche Richtung, damit wir ein schnelles, konkurrenzfähiges und sicheres Motorrad haben.”
Marc Marquez: “Gleicher Stil wie mit 20”
Mit 30 Jahren ist Marquez der fünftälteste Fahrer im Feld. Im vergangenen Jahr stand vor der vierten Operation des rechten Oberarms auch ein Karriereende im Raum, da ihn der Arm beim Fahren eingeschränkt hatte.
Aber dieses Thema ist nun abgehakt. “Mein Stil und meine Philosophie ist immer noch so wie im Alter von 20. Natürlich kommt die Erfahrung hinzu. Ich muss wissen, wie ich das zu meinem Vorteil nutzen kann”, sagt Marquez.
“Wenn man die sportliche Seite nicht mehr priorisiert, wenn man nicht mehr alles geben will, dann werden die Ergebnisse nie kommen. Über die Jahre habe ich viele Opfer gebracht und schwierige persönliche und professionelle Entscheidungen getroffen, um um den Titel kämpfen zu können.”
“Mit Druck muss man leben, vor allem wenn man die Mentalität eines Siegers hat. Druck sorgt dafür, dass man fokussiert bleibt. Das ist ein zusätzlicher Schub, den ich vermisst habe. Ich habe mich immer angetrieben, damit ich bessere Ergebnisse erziele. Die Geschichte unseres Teams sagt, dass wir über WM-Titel sprechen müssen.”