Verletzung schlimmer als erwartet: Loris Baz gibt Update nach Operation
WSBK-Pilot Loris Baz wurde erfolgreich am rechten Bein operiert, das er sich bei der Superbike-WM in Mandalika (Indonesien) verletzt hat. Bei einem Zusammenstoß mit Kawasaki-Pilot Alex Lowes in der Bremsphase von Kurve 10 zog sich Baz einen Wadenbeinbruch, Frakturen im Knöchel und gerissene Bänder im Knöchel zu.
“Ich spürte sofort, dass etwas am Bein gebrochen war”, erinnert sich Baz an die Szene im Superpole-Rennen. “Ehrlich gesagt war mein erster Gedanke nach dem Aufprall, zu überprüfen, ob ich das Bein noch dran habe, denn der Aufprall war so stark, dass ich dachte, mein Bein sei ab. Das war nicht schön, aber danach hat das Ärzteteam tolle Arbeit geleistet.”
“Ich hatte starke Schmerzen, und der Knöchel war dreimal so groß wie normal. Sie sagten mir, dass der Knöchel auf jeden Fall operiert werden müsse, aber ich beschloss, nach Hause zurückzukehren und mich dort operieren zu lassen, da ich einen guten Spezialisten habe”, schildert der Bonovo-BMW-Pilot.
“Ich wollte nach Hause zurückkehren, und das war eine gute Entscheidung. Ich habe ihn am Dienstag nach meiner Landung aufgesucht, und er hat mich am Freitag operiert”, berichtet Baz und erklärt: “Es ist kein Bruch durch den Aufprall, sondern ein Bruch durch die Bewegung. Als Alex mich traf, drehte sich der Knöchel komplett nach außen.”
Schaden größer als erwartet: Alle Bänder gerissen
“Es ist also wie eine Zerrung, aber es war so viel härter, weshalb die Bänder des Knöchels gerissen sind. Ich dachte, dass vielleicht nur eines gerissen sei, aber es waren alle”, so Baz. “Das Wadenbein wird sich von alleine erholen.”
“Der Chirurg hat mir gesagt, dass der Schaden größer ist als zunächst angenommen und dass es noch viel zu tun gibt, aber er ist zufrieden mit dem, was er getan hat. Ich muss jetzt nur noch Geduld haben”, berichtet der Franzose.
“Nach der Operation hatte ich starke Schmerzen, denn Operationen an Bändern sind irgendwie schlimmer als an anderen Knochen”, bemerkt Baz. Die Rückreise von Indonesien nach Europa war mit der Verletzung eine Tortur. Baz wurde von Riding-Coach Eugene Laverty unterstützt.
Qualvolle Heimreise: Lange Flüge und Wartezeiten
“Das Schlimmste ist aber, den ganzen Papierkram mit der Versicherung zu erledigen, Flüge zu ändern, Hilfe zu bekommen, aber ich hatte Glück, dass Eugene bei mir war”, erklärt Baz. “Obwohl er daran gewöhnt ist, war es für ihn das erste Mal, dass er es auf der anderen Seite machte. Er rief die Versicherung an, meine Freundin und meine Eltern.”
“Die Reise war lang, denn es war ein 40-minütiger Flug mit einer achtstündigen Wartezeit, dann ein achtstündiger Flug mit einer weiteren achtstündigen Wartezeit und dann wieder ein achtstündiger Flug”, beschreibt Baz die langwierige Heimreise aus Asien nach Europa.
Kann Loris Baz beim Europaauftakt wieder an den Start gehen?
Der Kalender der WSBK 2023 spielt Loris Baz in die Karten. Zwischen dem zweiten Event in Mandalika und dem Europaauftakt in Assen gibt es eine lange Pause. “Ich weiß nicht genau, wann ich wieder fit bin, aber mein Ziel ist es, in Assen so fit wie möglich zu sein”, kommentiert Baz.
“Im Moment kann ich nichts machen, ich sitze nur auf dem Sofa, mit hochgelegtem Bein und etwas Eis”, schildert der Franzose. “Das Ziel ist es, in Assen so fit wie möglich zu sein, was auch der Chirurg in Aussicht gestellt hat, was positiv ist.”
Aktuell muss Baz geduldig sein. “In den ersten zwei Wochen nach der Operation darf ich nichts machen, denn ich muss zwei Wochen lang komplett aussetzen, damit die Arbeit, die er mit den Bändern gemacht hat, wirken kann. Dann beginne ich in zehn Tagen mit der Physiotherapie am selben Ort; das Reha-Zentrum befindet sich am selben Ort, an dem ich operiert wurde”, erklärt er.
Den WSBK-Test in Barcelona muss Baz auslassen. Doch das Comeback in Assen ist ihm wichtig, denn der Kurs liegt der BMW. “Ich denke, dass ich zu 95 % in Assen dabei sein werde”, so Baz. “Ich bin mir nicht sicher, in welcher Form ich sein werde, aber es sind noch fünf Wochen.”
“Ich werde etwas weniger als drei Wochen haben, wenn ich mit der Reha beginne. Ich hatte schon viele Knochenverletzungen und weiß, was bei einer Knochenverletzung zu erwarten ist, aber bei den Bändern weiß ich es nicht, denn das Wichtigste ist, dass ich den Knöchel wieder bewegen kann. Ich habe einen guten Physiotherapeuten, also werden wir gemeinsam daran arbeiten”, so der 30-jährige Franzose.